Schweden 2007 - Im Skärgård

07. Juli 2007: Wieder einmal geht es nach Schweden. Die Gruppe besteht aus Alice und Anita von der Roßlauer Rudergemeinschaft, Stefan aus Stadthagen sowie Olaf und mir vom RVB. Anita und Alice holten Heinz-Willi morgens ab, weiter ging es (mit leichtem Umweg) nach Stadthagen, und mit Stefans Golf nach Kiel auf auf die Fähre. Das Wetter war sehr durchwachsen.


Am Morgen des 8. waren zwei Crewmitglieder schon früh auf dem Sonnendeck, um frische Luft zu schnappen. Allerdings war von Sonne keine Rede, es war einfach nur windig. Wie auf den beiden folgenden Bildern zu sehen ist, neigte sich das Schiff ordentlich nach Lee. An der Luvreling konnte man sich bequem in den Wind legen. Für eine Überfahrt witzig, aber zum Rudern weniger geeignet ...

Blick nach Luv Blick nach Lee

Für die Möwen ist der Wind offenbar praktisch.

Möwe

Eine Lektion für Autoreisende wurde uns noch erteilt - angesichts eines Autos mit Dachbox das höher war als Teile der Decke eine selbsterklärende.

Nicht hoch genug

Die weitere Fahrt über Örebro nach Stockholm verlief so weit ohne Komplikationen, und das Vandrarhem Zinkensdamm wurde bezogen.


Der 9. wurde mit dem obligatorischen Programm für Touristen begangen, im Wesentlichen in Form eines Besuchs im Vasamuseet, Erblicken der Europa im Hafen und später dann Abendessen.

MS Europa


Am 10. suchten wir dann zunächst das Bootshaus von Stockholms Roddförening bzw. Olaf auf, um dann den nächsten Teil der Besichtigungstour zu starten: Skansen. Mit der Standseilbahn ging es auf den Berg hinauf.

Skansens Bergbana

Skansen ist teils Freilichtmuseum - wie auf folgendem Bild - und teils Tierpark, der einige Stunden Besuch wert ist.

Museumshütten auf Skansen

Wegen des sehr warmen Wetters waren selbst die Elche nicht sehr aktiv.

Elche Elch

Diese beiden Bären heißen Björn und Benny. Die Namen sind nicht zuletzt aus der schwedischen Popmusik recht bekannt.

Björn und Benny

Anschließend gab es noch eine Probefahrt in der Seegig. Das Ziel lag unmittelbar an der Grenze zum Mälaren - im Bild unmittelbar hinter der kleinen Staustufe, die somit den Übergang von Süß- zu Salzwasser markiert. Die Brücke ist die Riksbron (Reichsbrücke), links auf der Insel Helgeandsholmen befindet sich der Reichstag, vor dem wir somit direkt lagen.

Zwischen Ostsee und Mälaren


Der 11. war nun der erste Rudertag mit Ziel Vaxholm.

Rudern vor der Skyline Stockholms

Als Ziel wurde ein Platz gewählt, der Olaf und mir schon seit längerem bekannt war und bereits mehrere Wanderfahrten von uns gesehen hatte.

Am Ziel


Am 12. begann das Einpacken bei schönem Wetter ...

Einpacken

... und endete im Regen.

Regen

In diesem Fall brachte uns unsere Dekadenz dazu, nach Stockholm zurück zu kehren. Dort brach die Sonne allmählich wieder durch. Auch der Schiffsverkehr begrüßte uns.

Cinderella Birka Paradise

Wesentlich willkommener war uns aber das Bootshaus mit heißem Kaffee ...

Kaffee am Bootshaus

... und abschließend ein ruhiger Abend im Bootshaus.

Abend am Bootshaus

Nicht unerwähnt bleiben sollte noch, dass wir den Nachmittag noch zu einigen Reparaturen an der Seegig Selandia genutzt hatten. Anderenfalls hätte das gute Schiff womöglich noch einen Streich gespielt.


Der 13. sah uns wieder aufbrechen, diesmal westlich an Lidingö vorbei, entlang der Hafenanlagen.

Stockholm Hafen

Die andere Uferseite, Lilla Värtan, fiel uns durch ihre Künstlerkolonie auf.

Maler am Ufer

Nach der fast vollendeten Umrundung Lidingös machten wir noch am altbekannten Strandbad Rast, wo allerdings die Gastronomie leider nicht geöffnet hatte. Wir ließen es uns also einfach so gut gehen.

Mittagspause

Nachdem es tagsüber teilweise bedeckt war, klarte es gegen Abend auf, und wir legten wieder in Vaxholm an - diesmal aber beim Ruderverein, neben dem direkt ein Campingplatz liegt. Die Nacht konnten wir also mit allen Errungenschaften der Zivilisation genießen. Wobei die Abendstimmung nicht unbedingt der Zivilisation zu verdanken war.

Abend bei Vaxholm


Folglich verbrachten wir den Morgen des 14. auch - mit Frühstück am Tisch!

Frühstück

Nach dem Einkaufen in Vaxholm ging es dann weiter bis zu einer Bucht auf der Ostseite der Insel Grinda, und nach der Pause bis nach Gälnö (Gällnö?), wo wir relativ weit im Norden in einer Bucht einen Zeltplatz fanden - samt einer Gruppe von Waldorfschüern aus dem Süddeutschen. Der Abend fiel wegen des einsetzenden Regens leider buchstäblich ins Wasser.


Den Vormittag des mittlerweile wieder trockenen 15. verbrachten wir dann wegen des kräftigen Windes teilweise mit Segeln. An einem recht freundlichen Steg folgte eine sehr ausgediente Mittagspause, da unser Ziel nur noch wenige Kilometer entfernt war.

Pause

Man kann eine Pause natürlich auch aktiv verbringen, beispielsweise mit einer Runde Schwimmen. Dass es so schwierig sein kann, einen unter Wasser schlüpfrigen Fels zu erklimmen, hätte ich aber nicht gedacht.

Ein Fels weiter

Die Zufahrt zum Zeltplatz auf Finnhamn zu finden erwies sich als schwierig, trotz der Wegbeschreibung eine Einheimischen. Zudem rutschte Olaf noch auf einem Felsen aus und beendete sein Ruderdasein für den Rest der Wanderfahrt. Schließlich ging ein Erkundungstrupp zu Fuß quer durch Wald, Fels und Matsch. Das Ergebnis war recht eindeutig: Entweder die Sachen vielleicht 400 Meter durch unwegsames Gelände schleppen oder kurz ins Boot steigen, 200 Meter fahren und direkt am Zeltplatz anlegen. Aber trotz der Landerkundung war nicht zu glauben, was die Einfahrt war: eine 50 Meter lange und kaum 10 Meter breite Bucht, die am Ende so bewachsen war, dass der seitlich abzweigende Weg vom Wasser aus nicht zu erkennen war. Egal, Platz für die Zelte war da, und die Gastronomie (am anderen Ende der Insel) hatte auch noch geöffnet.

Am Zeltplatz


16. Juli. Ein wunderschöner Morgen in einer wunderschönen Landschaft (besonders für einen bekennenden Liebhaber von Wasser, Felsen und Koniferen). Wahrscheinlich ist da unter Wasser gar nicht viel zu sehen, aber Tauchen möchte ich trotzdem einmal ...

Schärenlandschaft

Hier noch ein Bild der Anlegestelle von der Wasserseite aus.

Zufahrt zum Zeltplatz

Die Tagestour führte uns in einem großen Bogen im Norden nach Grinda, wo wir am Vandrarhem (besser gesagt an einer Gruppe Stugas) anlegten, aber wegen der vorgerückten Stunde niemanden mehr erreichten. Auch eine kilometerlange Erkundungstour zum Hotel brachte keine positive Auskunft. Letztlich sahen wir uns (das Essen war in Erwartung besserer Nachricht bereits gekocht) gezwungen, im Halbdunkel wieder ins Boot zu steigen und einen Übernachtungsplatz zu suchen. Wir fanden ihn auf einer vorgelagerten Insel, in dem Fall wohl auch nicht ganz legal, aber mit unbeleuchteten Ruderbooten nachts durch die Schären zu fahren, wäre keine Alternative gewesen. Immerhin war das Inselchen ein legaler Ankerplatz mit Plumpsklo-Häuschen.


Der 17. hatte wieder einmal Vaxholm als Ziel, den bereits bewährten Campingplatz, wo wir nach einer Einkaufstour in der Stadt auch problemlos ankamen. Als Unterhaltungsprogramm bot man uns einen brennenden Abfallcontainer, der blaue im Hintergrund.

Brandförsvar

Das Abendessen war ein auf Wanderfahrten nicht fehlen dürfendes mehrgängiges Menü in Form von Nudeln mit verschiedenen Soßen. Nicht lange nach dem Abwaschen stellte sich dann der aufgrund der zunehmenden Bedeckung bereits erwartete Regen ein.

Regen


Am Morgen des 18. war es wieder trocken, allerdings sehr windig. Der Wind kam aus Westen, aus Richtung Stockholm. Und das war unser Ziel. Leider passte der Wind nun wirklich so genau auf die Zielgerade, dass wir auch am Ufer kaum Windschutz fanden. So legten wir in geschützten Buchten einige Lenzpausen ein, bevor wir quer über die See in Richtung Djurgarden mussten. Kurz nachdem bei Fjäderholmarna das folgende Bild gemacht wurde, folgte für Bug- und Heckmannschaft abwechselnd Lenzen und Rudern, bis wir endlich ruhiges Wasser hatten. Später fanden wir heraus, dass wir Windgeschwindigkeiten von 16 Knoten hatten, also gut Stärke 5.

Unruhige See

Zum glücklichen Fahrtabschluss gönnten wir uns vorläufig Kaffee und belegte Brötchen, abends dann einen Besuch beim Italiener. Die Gesamtstrecke berechneten wir auf 182 Kilometer an 9 Rudertagen (einschließlich Probefahrt), alles auf stehenden Gewässern in einem sehr breiten Boot mit viel Gepäck.


Der 19. diente als Erholungs-, Sightseeing- und Shoppingtag in Stockholm. Am 20. stand wieder eine Tour auf dem Wasser an, nun aber ging es mit Motorkraft zum Schloss Drottningholm.

Drottningholm vom Mälaren Drottningholm mit Park

Mit einem Abendessen in Gamla Stan endete der gemeinsame Teil der Tour. So wie er schon vor uns in Stockholm war, blieb Olaf noch dort.


Am 21. ging dann die Fahrt zurück nach Göteborg, um dort die Fähre zu erreichen. Hatten wir erst noch einen Stadtbummel geplant, so wurde dieser doch kürzer als geplant, und wir standen stundenlang vor dem Fähranleger.

Warten auf das Boot

Mit einem Abendessen auf der Fähre klang dann der letzte Abend der verbliebenen Vierergruppe aus.

Am 22. fuhren wir - im Regen - an Land und über Stadthagen und Braunschweig nach Hause. Insgesamt hatten wir während der Tour Glück mit dem Wetter.


Zur Tourenliste
Zur Tourenliste
Startseite
Zur Heinz-Willi-Startseite

Mail an webmaster@heinz-willi.de