Trainingslager in Kassel
In früheren Jahren ließ es sich der langjährige Protektor des RVB und Ehrenvorsitzende des Schüer-Ruder-Verbandes Niedersachen Ernst Beiße auch nach seiner Pensionierung und dem weitgehenden Rückzug als aktiver Betreuer nicht nehmen, sich persönlich um die Ausbildung den Nachwuchses zu kümmern. Eine Maßnahme, die ebenso effektiv wie gefürchtet war, denn Herr Beiße trieb seine Leute mit einer gewissen Schärfe an ("Steuermann steuer gerade, sonst kannst Du gleich aussteigen!"). Doch wer ihn kannte, der weiß, dass er es überhaupt nicht so meinte, wie es sich manchmal anhörte. Die Wenzel überraschte er eines Jahres von einem solchen Boot mit Jungruderern aus mit den an diese gerichteten Worten "Seht euch die an!". Erst am Abend erfuhren die Wenzel, dass sie "Die machen es auch nicht besser." überhört hatten. Leider ist Ernst Beiße bereits Mitte der 90er Jahre verstorben.
Neben dem Training vom Steuerplatz aus gibt es jedoch auch das Training aus dem begleitenden Motorboot. Das Training vom begleitenden Vierer aus war hingegen ein Einzelfall.
Doch zur Mittagszeit wird in der Regel nicht trainiert, dan liegt das Mobo (hier in neuer Lackierung) am Steg.
Leider ist jedoch nicht jeder Trainingseifer von Erfolg gekrönt. Manchmal sind andere halt doch größer.
Wer jedoch erfolgreich ist, der fliegt nach alter Sitte.
Gelegentlich wurden die Trainingsetappen auf der Fulda - vom Bootshaus hinauf zum Wehr und zum anderen Wehr hinab - auch durch Tagestouren ergäz;nzt. Eines Jahres ging es so mit den Altschülern hinauf nach Guxhagen, nicht ohne mangels genauem Plan zunächst in die Eder zu rudern. Das von Silo unterbreitete freundliche Angebot einer Hopfenkaltschale pro Kopf wurde dankend angenommen, da aber ein Glas zu viel auf dem Tisch ankam und man in der Hitze des Mittags gegen die auf dem letzten Stück sehr starke Strömung anrudern musste, führte dies schnell zu enormer Müdigkeit. Die Alten konnten jedoch mit der Bahn nach Kassel zurück, die Jugend übernahm die Rückfahrt mit der Strömung. Das einzige Wehr ist dabei das oberhalb Kassels, das mit einem Wagen bezwungen werden kann.
Nicht auf einen Alkoholabusus zurück zu führen jedoch ist das rätselhafte Auftreten von Luftskulls.
Auch Alternativsportarten werden angeboten. Neben Fussball auf dem Platz nebenan stehen auch für Extremsport wie Kopfstand die erforderlichen Anlagen zur Verfügung.
Gab es anfangs noch Gemeinschaftsverpflegung, so wurde dies nach einigen Jahren aufgegeben. Seither beherrschen Kochkünste wie 5-Minuten-Terrine, Ravioli in Dose oder auch kleine Mehrgängemenüs den Alltag. Beim Wilhelmsgymnasium Kassel war dabei das Obergeschoss der Bootshalle der typische Platz für die Nahrungszubereitung.
Im Laufe der Jahre wurde auf dem Trainings- eher ein Freizeitlager, oder hat sich vielleicht doch nicht so viel verändert, wie angenommen wird? Musik und Spaß gab es jedenfalls schon immer.
Am letzten Abend findet nach entsprechender Holzsuche das Lagerfeuer statt. Nach einer Erfahrung vor Jahren sollte aber darauf hingewiesen werden, dass dornenbewehrtes Holz nicht über dem Oberschenkel zerbrochen werden darf.
Dieser letzte Abend führt dann dazu, dass etliche Ruderer sich nicht ins Zelt verkriechen wollen, sondern lieber draußen schlafen. Hier mal eine Sammlung der Schlafgelegenheiten:
In einigen Jahren lohnte es sich, mit dem Bus zu fahren. Oft jedoch wurde Bringen und Abholen von einigen Eltern erledigt, die Altherren kommen meist mit Auto oder Motorrad, einige jedoch auch mit dem Fahrrad.
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